Strudelpeter-Innsbruck-Krapfen-Titel

Die Faschingszeit in Tirol: Nur echt mit Krapfen!

Man kann von der Faschingszeit und ihren zahlreichen Traditionen halten, was man will, richtig guten Faschingskrapfen widersteht nur ein Narr. Das flaumige Germteigbäck, gefüllt mit Marillenmarmelade (Aprikosen) und bestreut mit Staubzucker, ist von November bis Februar fixer Bestandteil Tiroler Bäckereien. Streng genommen, genau vom 11.11. bis zum Faschingsdienstag, danach muss man sich fast zehn Monate gedulden, bis es wieder so weit ist. Zumindest dann, wenn man die richtig guten Krapfen will – jene, die in liebevoller Handarbeit entstehen und niemals einen Supermarkt von innen sehen werden. Wie jene von Wolfgang Ebner, dem Besitzer der Konditorei Strudelpeter in der Lohbachsiedlung am Rande der Stadt. 

Die Konditorei Strudelpeter

Wolfgang, der weitläufig bekannt als Peter und somit Namensgeber des Strudelpeters ist, und seine Partnerin Christine heißen uns an einem Freitagmorgen herzlich willkommen. Noch ist der kleine Laden, in dem es diverse Strudel (Apfel, Topfen, Topfen-Mohn!), Schaumrollen, Torten und Kuchen zum Mitnehmen gibt, geschlossen. Von Donnerstag bis Sonntag öffnet er von 12 bis 17 Uhr seine Türen für Kundschaft mit süßem Gaumen. Seit 2012 führen die beiden gemeinsam den Laden, Peter ist Herr der Backstube und Christine im Verkauf. Peter ist gelernter Konditormeister und hat viele Jahre bei renommierten Konditoreien (Walter, Valier, …) gearbeitet, bevor er sein eigenes Geschäft aufgemacht hat. „Süßes“ ist voll und ganz seins - außer zu seinem Geburtstag, da wünscht er sich stets einen Eierlikörgugelhupf. Für den ist seine Verlobte Christine zuständig.  

Saisonal gibt es hier in der Konditorei diverse Spezialitäten. Im Herbst sind es die Kirchtagskrapfen, welche mit Mohn, Kletzen, Powidl, Honig und einer Spur Lebkuchengewürz gefüllt werden. Zur Weihnachtszeit übernehmen die Kekse die saisonale Botschaft: Vanillekipferl und Linzeraugen sind Dauerbrenner, genauso wie Eisenbahner aus Marzipan und Ribiselmarmelade mit Schokolade. Jetzt, Ende Januar, sind es jedoch eindeutig die Krapfen, welche den saisonalen Ton angeben. Rund 100 Stück pro Woche gehen über die Theke, am Faschingsdienstag ist es die vierfache Menge. Vorbestellen ist für größere Mengen eine gute Idee! 

Backstage in der Backstube

Im Untergeschoss befindet sich die Backstube, wo Rosa, das Lehrmädchen, gerade am Apfelschälen und Schneiden ist. Für unseren Besuch hat Peter einen neuen Teig vorbereitet und zeigt uns Schritt für Schritt, wie seine Krapfen entstehen. Was es für einen richtig guten Krapfen braucht? Zeit. Bloß nichts überstürzen, Teig, der lang genug gehen kann, macht sich bezahlt. 

Krapfen Kneten & Shapen

Los geht es mit dem Mischen der Zutaten: Mehl, Germ, Salz, Zucker, Milchpulver und Wasser. Später in der Teigknetmaschine kommen noch die Dotter hinzu, und nach 20 Minuten ist der Teig auch schon bereit für den nächsten Schritt. Er wird etwas flachgewalzt und auf eine runde Form gegeben, welche in eine Schleifmaschine kommt. Hier werden die kleinen runden Bällchen vorgeformt. 

Jedes Bällchen wird nochmals händisch nachgeschliffen. Warum? Weil es sonst einfach nicht perfekt ist und unregelmäßig aufgeht und dabei eventuell zerreißt. Die runden Bälle kommen auf ein Tablett und werden nochmal angedrückt und mit Wasser besprayt. Jetzt sind sie bereit für eine zweistündige Teigruhe im Warmen, bei der sie sich verdoppeln. 

Die aufgegangenen Bälle werden im finalen Schritt in heißem Fett herausgebacken. Drei Minuten auf jeder Seite bei 170 Grad ergeben perfekt gebräunte Krapfen mit schönem Mittelstreifen. Nun fehlt nur mehr die Fülle (Marillenmarmelade) und der Staubzucker, das i-Tüpfelchen für den Verkauf. 

Strudelpeters Krapfenrezept

Für ca. 30 Stück 

Zutaten:

  • 1,25 kg Mehl
  • 70 g frische Hefe
  • 500 ml Wasser + 50 g Milchpulver (alternativ: Milch)
  • 50 g Dotter
  • 110 g Kristallzucker
  • 20 g Salz
  • Fett zum Frittieren

Zubereitung
Die trockenen Zutaten werden zuerst vermischt, dann in der Knetmaschine kommen die flüssigen hinzu. 20 Minuten kneten, danach ca. 30 Bälle formen und schleifen, sodass unten ein kleines Loch bleibt. Zwei Stunden Teigruhe im Warmen (mit Wasser besprayen) und anschließend bei 170 Grad im heißen Fett herausbacken. Mit Marille füllen und mit Staubzucker servieren. 

Wem das zu mühsam ist, der holt sich die süßen Sünden einfach direkt beim Profi. 

Tipp am Rande: Meine Bloggerkollegin Nadja hat hier am Blog ihr eigenes Rezept für eine kleinere Menge Krapfen veröffentlicht! 

Kontakt

Konditorei Strudelpeter 

www.strudelpeter.at
Josef-Stapf-Straße 15, 6020 Innsbruck
Tel: +43 512 280596
Öffnungszeiten: Do.–So., 12–17 Uhr

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