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Seit 2010 gibt es in Innsbruck den CSD (Christopher Street Day). Angefangen hat alles mit ein paar wenigen Besuchern, mittlerweile hat es sich zu einem großen und stetig wachsenden Event entwickelt.

Was ist der CSD?

Der Christopher Street Day ist eine Demonstration, die das erste Mal 1969 stattfand. Auslöser war 1968 das Vorgehen der Polizei in New York gegen sexuelle Minderheiten. Gegen diese Polizeiwillkür wurde ein Jahr später die erste Kundgebung abgehalten. Mittlerweile ist der CSD nicht nur ein Gedenktag an die damaligen Ereignisse. Er ist ein Tag, an dem die LGBTQ+ Community darauf aufmerksam macht, dass Rechte und Anerkennung hart erkämpft und erhalten bleiben müssen. Es ist ein friedlicher, bunter und schriller Zug durch die Stadt, bei dem jeder willkommen ist.

Rudolf Kaiser aka JayJay, Obperson der Pride Tirol, betonte, dass ein Angriff auf die LGBTQ+ Community auch ein Angriff auf die Demokratie ist. Umso wichtiger ist es, ein Statement zu setzen, denn seit Corona haben auch die Übergriffe gegen queere Menschen zugenommen. „Die Pride ist für alle da, nicht nur für Menschen aus der Szene“, lud Kaiser auch Menschen ein, sich selber ein Bild zu machen und das friedliche und bunte Miteinander zu erleben.

AUS CSD wird Pride

2023 gibt es einige Neuerungen bei der Veranstaltung. Aus dem bisherigen Christopher Street Day (CSD) wird die Pride Tirol. Organisiert vom neu gegründeten Verein Pride Tirol, hat die Veranstaltung ein neues Gesicht bekommen.

Neuer Veranstaltungsort ist die Olympiaworld. Ein Grund ist die mit jedem Jahr größer werdende Teilnehmerzahl, der dieser Platz gerecht wird. Dazu kommt die neue Route der Parade, die mit fast fünf Kilometern die zweitlängste Österreichs ist.

Diese führte heuer am 29. Juli von der Olympiaworld über das Tivoli, den Leipziger Platz, den Sillpark, den Hauptbahnhof, den Bozner Platz und die Triumphpforte, durch Wilten und über die Olympiabrücke wieder zurück zur Olympiaworld.

Der Name Pride Tirol und der neue Verein wollen die Pride nun auch in andere Teile Tirols tragen. Bereits am 7. Oktober ist die Perlenpride in Kufstein angesagt, und im Jahr 2024 soll es in St. Johann auch eine Veranstaltung geben.

Pride Tirol 2023

Mit 4.500 Teilnehmern war die Pride Tirol am vergangenen Samstag, 29. Juli, ein Rekord: Niemals zuvor waren mehr Menschen für die Rechte der LGBTQ+ Community auf der Straße. Friedlich, laut und mit bester Laune zog die Parade durch die Innsbrucker Innenstadt. Selbst der einsetzende Gewitterregen trübte die absolut tolle Stimmung nicht. Bei schallenden Beats und Trillerpfeifen tanzten die Teilnehmer langsam über die mit vielen Regenbogen gesäumten Straßen Innsbrucks. Nach den Vorkommnissen in Wien wurde sehr viel auf Sicherheit gesetzt. Ein Großaufgebot der Polizei begleitete die Parade. Es lief jedoch alles sehr friedlich ab, es gab so viel Zustimmung von Passanten auf den Straßen und Jubel. Es gab ein Gefühl des Miteinanders, das zeigt, warum es wichtig ist, einmal im Jahr dieses Event auf die Beine zu stellen.

Nach der Parade gab es im neu gestalteten Pride Village bei der Olympiaworld ein trotz immer wieder einsetzenden Gewitterregens tolles Fest. Zahlreiche Infostände verschiedener Organisationen sorgten für Aufklärung und für die Beantwortung von aufkommenden Fragen.

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