2016_006

Hohe Berge, reißende Flüsse und spektakuläre Ausblicke inmitten der Alpen. Der Grund warum man in Innsbruck besonders viele Extremsportler trifft, ist angesichts der Topographie naheliegend. Dass die Definition von Extremsport immer im Auge des Betrachters liegt, ebenso. Wo sich der eine zuhause fühlt, geht der andere bereits an seine persönlichen Grenzen. Man werfe nur einen Blick auf die Skipisten.

Diese zehn Sportarten gehen an verschiedene Arten von Grenzen und sind trotzdem allseits präsent in Innsbruck: 

  1. Eisklettern

    Eisklettern hat eine eigene Anziehungskraft. Wer freiwillig auf zugefrorenen Wasserfällen mit Pickel, Steigeisen und Eischrauben hantiert, gehört auf jeden Fall zur Sorte „experimentierfreudig“. Starke Oberarme können dabei auch nicht schaden, wie Lena bei ihrem Selbstversuch für den Innsbruck Blog feststellen konnte. Im nahegelegenen Sellraintal gibt es mehrere Eisfälle, die zum Klettern genutzt werden wie zum Beispiel den Gasthausfall Lüsens, die hängenden Gärten, oder den Easy Afternoon Fall in Lüsens.

    Eisklettern will gelernt sein. Foto: Innsbruck Tourismus

    Eisklettern will gelernt sein. Foto: Innsbruck Tourismus

  2. Skispringen lernen (Natters)

    Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, nicht einmal von der Sprungschanze. Schritt für Schritt kann man Skispringen aber trotzdem lernen. Oder aber man begnügt sich damit anderen Wagemutigen auf der Sprungschanze am Bergisel zuzuschauen. An den Übungsschanzen in Natters hingegen trainiert der Nachwuchs ab sieben Jahren immer montags, mittwochs um 17:00 und freitags um 16:00. Zuseher sind willkommen.

    Skispringer am Bergisel wo auch die Vierschanzentournee stattfindet.. Foto: Innsbruck Tourismus

    Skispringer am Bergisel wo auch die Vierschanzentournee stattfindet.. Foto: Innsbruck Tourismus

  3. Figln

    Figln in der Karrinne. Extrem im Auge des Betrachters, der gerade gerade in die 70 Grad steile Karrinne am Hafelekar einfährt. Firngleiten, bzw. Shortcarving ist ein ganz spezieller Sport, der so manchen Tiroler dem Frühlingsschnee entgegenfiebern lässt. Denn im weichen Matsch, zum Beispiel von der Karrinne auf der Nordkette lässt es sich mit den kurzen Blechski besonders gut nach unten sausen. Mut gehört bei den 70 Grad am Einstieg der Rinne allerdings doch ordentlich viel dazu! Die Figln, das dazu notwendige Sportgerät kann man übrigens direkt auf der Seegrube ausborgen.

    Figln in der Karrinne.

    Figln in der Karrinne.

  4. Downhillen

    In Ritterrüstung und mit Vollvisierhelm den Berg nach unten brettern und dabei auch noch über Schanzen springen? Ja, auch das kann man in Innsbruck machen. Die Strecke an der Innsbrucker Nordkette (Nordkette Singletrail) gilt als eine der schwierigsten, hat man sie einmal gemeistert darf man sich schon zu den wenigen privilegierten Menschen zählen, die diese Strecke technisch, physisch und psychisch bezwungen haben. Dank Crankworx und Co gibt es mittlerweile aber auch auf der Mutteralm Downhill Trails, der First One eignet sich besonders für Anfänger. Hier gibt’s mehr Infos zu Innsbrucks Downhill Trails.

    Die neue Downhillstrecke auf der Muttereralm. Foto: Innsbruck Tourismus

    Die neue Downhillstrecke auf der Muttereralm. Foto: Innsbruck Tourismus

  5. Segelfliegen – Fliegen ohne Motor

    In einem kleinen Flieger über die Start- und Landebahn des internationalen Flughafens zu rauschen um in die Luft abzuheben, ist ein ganz besonderes Erlebnis. Zwei Vereine auf der Nordseite des Flughafens bieten diese Ausbildung an. Wer weniger Zeit hat, fliegt einfach mit bei Mountain Soaring, die auch Privatausbildungen und alpine Fortbildungskurse für Piloten anbieten. Kostenpunkt: € 395 für mindestens eineinhalb Stunden rund um Innsbruck, genaue Flugstrecke je nach Thermik. Auch crazy sind die Jungs mit ihrer Extra-G – hier in Ashley’s Epic Innsbruck Video!

    Segelfliegen über Innsbruck. Foto: Simon Rainer

    Segelfliegen über Innsbruck. Foto: Simon Rainer

  6. Hike & Fly Paragleiten

    Vormittags auf den Berg steigen, nachmittags mit dem Gleitschirm hinunter fliegen. Der Traum vom Hike&Fly wurde für viele Paragleiter in den letzten Jahr dank immer leichter werdender Ausrüstung wahr. Rund um Innsbruck gibt es viele Hike&Fly Hotspots, die lokalen Flugschulen geben Auskünfte und bieten Kurse an. Einziger Wermutstropfen: Vom Anfängerkurs bis zum geübten Hike&Fly Profi liegen viele Flugstunden. Mitfliegen hingegen geht ganz leicht, zum Beispiel bei Mountain Fly in Ellbögen. Kostenpunkt: ab € 85. Tipp: hier könnt ihr nachlesen wie Vils Flug von der Nordkette verlaufen ist.

    Vil im Landanflug auf Innsbruck beim Tandemflug. Foto: Vil Joda

    Vil im Landeanflug auf Innsbruck beim Tandemflug. Foto: Vil Joda

  7. Drachenfliegen

    Dafür, dass die Tiroler so bodenständig sind, heben sie ganz schön gerne ab. Manche sogar mit Kopf voran durch die Touristenmenge. Mit etwas Glück kann man die Drachenflieger am Startplatz Seegrube immer wieder selbst gut beobachten. In die Quere kommen sollte man ihnen dabei allerdings besser nicht. Wer mit dem Extremsport Pro aus Innsbruck Flo Orley mitfliegen möchte, findet hier die weiteren Kontaktdaten. Kostenpunkt: € 199 ab Nordkette.

    Von der Seegrube starten häufig Drachenflieger. Foto: Innsbruck Tourismus

    Von der Seegrube starten häufig Drachenflieger. Foto: Innsbruck Tourismus

  8. Snowbike

    In den meisten Teilen der Welt lässt man sobald Schnee fällt sein Fahrrad lieber in der Garage stehen. Nicht so in Innsbruck. Das gilt auch für die Gebiete außerhalb der Stadt, etwa im Wald und freien Gelände. Auf der Muttereralm kann man mit geeigneten Fatbikes und unter Anleitung der Appi.at Schule alles lernen was man wissen muss um vom Berg runterzurollen.

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    Guide Markus „Appi“ Apperle in seinem Element. Foto: Marius Schwager

  9. Highlining

    Während Slacklinen ein beliebter Sport für ganze Familie ist, ist das Begehen einer Highline doch den Profis auf dem Seil vorbehalten. In luftigen Höhen queren sie teils richtig weite Distanzen, wie zum Beispiel Christian Waldner von slackliner.at auf der Nordkette bei der Frau Hitt (siehe Foto!). Christian bietet übrigens auch Kurse an. Für alle, die lieber ganz bodennah beginnen wollen, gibt es in und um Innsbruck diverse Slackline-Spots, zum Beispiel: Slackline Parcours Axams Hoadl, Slacklinen beim Badesee Rossau.

    Highline Profi Christian Waldner auf der Frau Hitt. Foto: slackliner.at

    Highline Profi Christian Waldner auf der Frau Hitt. Foto: slackliner.at

  10. Skitourengehen

    Vor einigen Jahren gehörte Skitourenausrüstung noch zur Ausnahme, mittlerweile ist der neue Breitensport voll und ganz in Innsbruck angekommen. Ob untertags, nachts, im Skigebiet zum Training oder auf den Gipfel rund um die Stadt, überall sind Skitourengeher und Freerider unterwegs. Die besonders hartgesottenen treffen sich einmal jährlich im Sellraintal und nehmen an der Wildsaustaffel teil. Zwei Aufsteiger und zwei Abfahrer kämpfen im Team um den ersten Platz. Dabei wird in Rekordzeit eine Gesamthöhendifferenz von 2.310 Metern überwunden.  Nächster Termin: 18. März 2018.
    Lesetipp: Marius hat hier am Blog über den Skitourenlehrpfad Lampsenspitze berichtet.

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    Gleirschzähne, Foto: Lea H.

Welche der genannten Extremsportarten würdet ihr am liebsten mal ausprobieren?

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