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Die Gondelkabinen der Patscherkofelbahn gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Bis auf eine! Die Nummer 42. Es ist jene Kabine, die von hungrigen Wanderern voll Neid betrachtet wird, denn in ihr dürfen ausschließlich Frühstücksgäste Platz nehmen. Neben den Gourmet-Dinnerfahrten am Donnerstagabend kann man Freitag bis Sonntag die Gondel auch zum Frühstücken buchen. Wie das funktioniert, durfte ich ausprobieren. Kommt ihr mit? Dann los! 

Tischlein deck dich!

8:55 Uhr ist Treffpunkt an der Talstation der Bahn, ab 9:00 fährt die Seilbahn. Hier werden die Karten ausgegeben und es geht mit der Bahn erstmal ganz nach oben zum Restaurant „Das Kofel“. Noch ist es ruhig, die gedeckten Tische an der Glasfront im Restaurant sehen auch einladend aus. Mit einem Gläschen Sekt stoßen wir an: auf uns, den Ausblick und alles, was in den nächsten Stunden noch so passieren wird.

Cheers! Der Auftakt zum Frühstück findet an der Bergstation statt.

Cheers! Der Auftakt zum Frühstück findet an der Bergstation statt. ©Lea Hajner

Die Mitarbeiter des Restaurants decken den Frühstückstisch.

Die Mitarbeiter des Restaurants decken den Frühstückstisch. ©Lea Hajner

Bergblick mit wechselnder Kulisse

Das Aufdecken in der Gondel ist für die Mitarbeiter des Restaurants eine eingespielte Sache. Auch um welche Uhrzeit genau die Gondel in der Bergstation eintreffen wird, weiß man hier natürlich. Es läuft also der Countdown zum Einstieg: noch 4 Minuten, noch 2 Minuten, noch… hui jetzt aber schnell! Wir schnappen uns unsere Rucksäcke und begeben uns wieder in die Bergstation.

Die Nr. 42 fährt ein und die Geschwindigkeit wird kurz gedrosselt. Ruck-zuck ist der Tisch gedeckt, unsere heißen Cappuccini von der Bar in die Gondel gebracht und auch die vorher bestellte Eierspeis beziehungsweise mein Spiegelei warten auf uns. Da gesellt man sich doch gerne dazu.

Ein wenig Sorge bereitet mir noch das Horn, das in den letzten Minuten immer wieder zu hören ist. Ich erkundige mich bei einem der Seilbahnmitarbeiter: Ja, das hört man tatsächlich nur dann, wenn der Föhnwind gerade stärker wird. Ausgerechnet heute bläst dieser besonders stark über den Berg. In der Lage nichts Neues, aber ob dadurch wohl unser Frühstück gefährdet ist? Ich umklammere mein Sektglas, hole tief Luft und dann geht es auch schon los.

Kaffee & Eier werden frisch aus der Küche in die Gondel gereicht. Foto: ©Lea Hajner 

Kaffee und Eier werden frisch aus der Küche in die Gondel gereicht. ©Lea Hajner

Frühstück mit Fernblick

Trotz Wind ist es erstaunlich ruhig in der Gondel. Wir atmen erleichtert auf. Auch die Teller, Tassen und Gläser scheinen sich wegen ein bisschen Föhn keine Spur von ihrem Platz zu bewegen. Die Sorgen waren komplett umsonst, denn während es draußen zwar windet, ist es drinnen ruhig und windstill. Der Schmaus kann also beginnen – natürlich erst nachdem alle Fotos im Kasten sind.

Ich wette übrigens, dass hier jeder Gast so einige Fotos macht! Die wechselnde Aussicht, der reichlich gedeckte Tisch und die ungewöhnliche Situation laden geradezu dazu ein. Das Wetter ist heute aber auch besonders schön, die Serles strahlt in vollem Glanz und die Stadt Innsbruck leuchtet hinter dem Räucherlachs hervor. Was für ein Anblick!

Coffee with a view. Foto: ©Lea Hajner 

Coffee with a view. Rechts: die Serles im Stubaital. ©Lea Hajner

Frühstücksturm mit Stadtblick. Foto: ©Lea Hajner 

Frühstücksturm mit Stadtblick und Nordkette im Hintergrund. ©Lea Hajner

Bei der nächsten Runde bitte noch ein Ei

Das Gourmetfrühstück besteht aus einem Müsli, Joghurt, diversen Käsesorten (unter anderem Käse aus dem Zillertal), Speck, Salami, Schinken, Räucherlachs, Butter, Eckerlkäse, Marmeladen und Nutella. Die Heißgetränke und Ei-Gerichte dazu werden frisch zubereitet und an der Bergstation in die Gondel gereicht. Immer dann, wenn die Gondel durchfährt, kann man auch nachbestellen. Wer die Toilette zwischendurch aufsuchen muss, steigt einfach aus und „setzt eine Runde aus“. Die Türen gehen übrigens wie immer an den Stationen auf, so kommt Frischluft rein – sollte es dabei zu kühl werden, darf man sie aber auch händisch zuziehen.

Après-Frühstücks-Wanderung

Weil es absurd erscheint, nach so vielen Runden mit der Seilbahn keine Wanderung zu machen, entschließen wir uns für den Jochleitensteig. Der Rundwanderweg führt einmal um den Patscherkofel herum und ist der ideale alpine Verdauungsspaziergang. Aber auch der Zirbenweg wäre zum Beispiel eine Option!

Am Jochleitensteig rund um den Patscherkofel. Foto: ©Lea Hajner 

Am Jochleitensteig rund um den Patscherkofel. ©Lea Hajner

Die Bergstation der Patscherkofelbahn. Foto: ©Lea Hajner 

Die Bergstation der Patscherkofelbahn. ©Lea Hajner

Frühstück-Infos und Tipps:

    • Die Gondel bietet Platz für maximal 4 Personen.
    • An kühlen Tagen wärmt die Sonne die Gondel gut auf – geschlossene Schuhe sind aber empfehlenswert.
    • Die Philosophie des Restaurants lautet: „Portion nicht geschafft? – einpacken – mitnehmen – 2x genießen!!! Nicht gerne füllen wir unsere Biotonne mit Nahrungsmittel, deshalb scheuen Sie sich bitte nicht, unser Servicepersonal nach einer Verpackung für Ihren „zweiten Genuss“ zu fragen!“ (Auszug Speisekarte) – eine tolle, nachhaltige Aktion!
    • Aufgrund großer Nachfrage bittet das Restaurant um frühzeitige Buchung.
    • Kosten: aktuelle Infos auf der Website
    • Info und Reservierung unter der Email Adresse: office@patscherkofel-gastro.at

 

Weitere Frühstücksideen über den Dächern der Stadt findet ihr hier bei uns am Blog!

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