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Der 2. März ist im Kalender der Innsbrucker Oldtimer-Fans vermutlich rot unterstrichen. An diesem Tag erreicht die zweite Etappe der „Coppa delle Alpi“ der „Mille Miglia“ Innsbruck. Aus St. Moritz kommend, führt sie über Mittenwald direkt zum Platz vor dem Tiroler Landestheater, wo die musealen Gefährte ab 17 Uhr präsentiert werden. 

Es ist die dritte Auflage dieser Winterrallye, die heuer von Tirano über St. Moritz, Innsbruck und Brixen nach Bormio führt. Eine Rallye im Winter? „Das ist etwas für ‚harte Hunde‘“, meint Andreas Brix, Oldtimer-Fan und stolzer Besitzer eines alten Rolls-Royce. Er organisiert den Empfang der Teilnehmer am Ziel der zweiten Etappe des Alpen-Cups. Brix hofft, einige Tiroler Oldtimer-Besitzer motivieren zu können, mit ihren historischen Autos quasi ein Begrüßungskomitee zu bilden.

„Mille Miglia“ – 1.000 Meilen

Die klassische 1.000-Meilen-Rallye „Mille Miglia“ wurde einst im Sommer zwischen 1927 und 1957 auf einem Dreieckskurs im Norden Italiens gefahren. 1977 wurde das Rennen als „Mille Miglia Storica“ neu aufgelegt. Seit drei Jahren gibt’s nun quasi die Winterversion der Rallye, die Alpen-Rallye oder eben die „Coppa delle Alpi“. Dabei wird, wie auch beim sommerlichen Vorbild, nicht auf Höchstgeschwindigkeit gefahren. Das würden viele der musealen Gefährte längerfristig auch gar nicht aushalten.

Wie läuft die „Coppa delle Alpi“ überhaupt ab?

Geplant sind insgesamt vier Etappen. Dabei müssen die Fahrer elf Zeitprüfungen, 90 Zeitläufe und zehn Durchschnittsprüfungen absolvieren. Es geht also auch im Winter vor allem um Gleichmäßigkeit und Zuverlässigkeit. Ganz so wie im realen Leben, wenn im zunehmenden Alter weniger Wert auf Rasanz gelegt wird. Und ganz wichtig: Der Alpen-Cup legt viel Wert auf attraktive Etappenziele, auf Kulinarik und das Gesehen-Werden in den meist aufwändig restaurierten Oldtimern. Kein Wunder also, dass Innsbruck zum Etappenziel auserkoren wurde. 

Eine wahrlich exklusive Rallye

Dass die „Coppa delle Alpi“ etwas ganz Besonderes ist, kann man leicht an der Teilnahmegebühr erkennen: Insgesamt 5.500 Euro muss man hinblättern, um in den exklusiven Kreis der Rallye-Teilnehmer aufgenommen zu werden. Eine weitere entscheidende Voraussetzung ist das Alter der Rallye-Fahrzeuge: Diese müssen vor dem Baujahr 1965 gebaut worden sein. Zudem haben die Veranstalter die Teilnahme auf 80 Fahrzeuge beschränkt. 

‚Sehen und Gesehen-Werden‘ der Schönen, Reichen und Prominenten ist im Sommer en vogue. Bei den Winter-Rallyes ist das doch sehr anders. Andreas Brix: „Da steht das sportliche Fahren im Vordergrund, Mensch und Maschine werden doch Konzentration, Ausdauer und eine Portion Mut abverlangt.“ Schließlich werde ohne ABS, ESP und elektronische Hilsmittel gefahren. Auch Sitzheizung und Servolenkung fehlen zumeist in den fahrbaren Untersätzen der kühnen Rallye-Piloten.

Für Andreas Brix ist Innsbruck ein ideales Etappenziel für eine solche Rallye. Der Unternehmensberater und begeisterte Oldtimer-Fan hat viel Erfahrung in der Organisation von Events und weiß, wovon er spricht: „Welche Stadt im Alpenraum kann schon von sich behaupten, Menschen innerhalb einer halben Stunde ins Hochgebirge transportieren zu können?“ Zudem könne in Innsbruck ein Nachmittagsprogramm angeboten werden, für das andernorts zwei Tage erforderlich wären.

Spektakulär für Zuschauer

Man darf also mit Fug und Recht erwarten, dass am 2. März fahrbare Museumsstücke auf dem Platz vor dem Landestheater präsentiert werden – was mit Sicherheit viele Tiroler Oldtimer-Fans motiviert, an diesem Abend nach Innsbruck zu kommen. Zwei bekannte Innsbrucker Winterrallye-Spezialisten (beide über 70) werden beim Empfang mit Sicherheit dabei sein: Wolfgang Daurer mit seinem Puch 500 und Johann Kofler im offenen Sunbeam.

Jour fix der Tiroler Oldtimer-Freunde

Die Parade der Oldtimer vor dem Tiroler Landestheater ist für Tirols Oldtimer-Freunde so etwas Ähnliches wie ein Start ins neue Vereinsjahr. Das beginnt offiziell allerdings etwas später, und zwar im Mai mit dem Oldtimer-Stammtisch. 

  • Jeden zweiten Mittwoch im Monat treffen sich die Aficionados alter Gefährte im Absamer Gasthof Bogner ab 18:30 Uhr.
  • Und an jedem ersten Sonntag im Monat (mit Beginn am 7. Mai) wird jeweils von 10–13 Uhr wieder der Oldtimer-Sonntag am Metro-Parkplatz Rum bei Innsbruck abgehalten: Oldtimer schauen, Oldtimer zeigen, Kontakte knüpfen.

Das ‚Oldtimer-Programm‘ für den heurigen Sommer ist auch bereits fixiert:

3.–5. März: Oldtimer-Ausstellung auf der EUROANTIK Messe in Innsbruck

14.–17. September: Rolls-Royce & Bentley Tyrol Tour 2023

14.–17. September: Internationales Sportwagen Festival 

22.–24. September: VW Bus und Käfer Treffen am Natterer See

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