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„Hi Lea, hättest du eventuell Lust uns an einem oder zwei Drehtagen durch Innsbruck zu kulinarischen Besonderheiten, Highlights zu führen?” Ob ich Lust habe einem deutschen Sternekoch meine Lieblingsstadt zu zeigen und dabei tagelang nur über Essen zu reden? Und ob!

Die Anfrage der Produktionsfirma, die für den WDR eine Reise- und Kochshow mit dem Koch Björn Freitag produziert, kam etwas überraschend letzten Sommer per E-Mail rein. Nach dem ersten Telefonat war schnell klar: Das wird richtig gut! Die Locations waren bereits vorausgewählt und zu Innsbruck fällt mir eigentlich immer an jeder Ecke etwas zu erzählen ein.

Ein wenig schwieriger als gedacht wurde es dann aber schlussendlich doch. Am ersten Drehtag hatten wir Dauerregen, Baustellenlärm und Absperrungen in der Altstadt, mit denen niemand so wirklich gerechnet hat. Ich weiß nicht wie oft ich der Kamera erzählt habe wie einmalig der Blick in die Berge ist – auch wenn sie leider gerade nicht sichtbar sind. Umso mehr wächst nun die Vorfreude auf den fertigen Film!

IN DER ALTSTADT

Los ging es in der Altstadt mit dem Goldenen Dachl und einem kleinen Ausflug auf den Stadtturm. Der Turm mitten in der Innsbruck Altstadt ist immer ein guter Fluchtpunkt, um über dem Geschehen zu sein und das prächtige Goldene Dachl auch einmal von oben zu sehen. Mein Tipp: Der Eintritt ist in der Innsbruck Card enthalten! Besonders schön ist es hier oben im Spätsommer gegen Abend, wenn die Sonne schon fast hinter den Bergen verschwunden ist.

Nachdem es draußen ungemütlich wurde, haben wir uns schlichtweg nach drinnen verkrochen. Auf einen Cappuccino bei Almut im ältesten Cafe der Stadt, dem Café Munding. Und auch bei der Wilderin in der Altstadt wurde fleißig gekocht, verkostet und gedreht. Mein Tipp: Die Wilderin veranstaltet ab und zu geniale Challenges, bei denen alle Teilnehmer ein Sackerl mit regionalen Zutaten bekommen. Folgt dem Restaurant am besten auf Facebook, um informiert zu bleiben!

Am Nachmittag fahren wir mit der Hungerburgbahn und der Nordkettenbahn zur Seegrube – leider landen wir dort nach Küchenschluss in einer dicken Wolke. Die versprochene Aussicht kündigt sich zwar an, aber die Zeit drängt. Wir düsen also wieder zurück in die Stadt, zum Glück ist es ja nicht weit. Mein Tipp: Eine Fahrt auf die Nordkette ist ein MUST DO für jeden Innsbruck Besuch. Die Fahrt kann man gut mit einer kleinen Wanderung am Perspektivenweg oder der Wanderung zum Gipfelkreuz am Hafelekar verbinden.

IM CAFE HAEPINEST

Ich arbeite gerne von zuhause aus und nicht im Café. Also sehen mich Kaffeehäuser in Innsbruck auch wirklich nur zum Kaffee trinken – und vielleicht auf den einen oder anderen Kuchen. Das Haepinest bietet beides sehr liebevoll und auf höchsten Niveau an. Kaffee für Laien und Experten – Kuchen für alle. Auch wenn man dafür ein paar Minuten aus der Altstadt heraus muss – der Umweg zahlt sich aus und ist eine absolute Empfehlung für Foodies in Innsbruck! Mein Tipp: Die schönen Keramiktassen stammen von einem Innsbrucker Künstler und sind im Café auch käuflich! Ach ja und die Himbeer-Brownies duellieren sich mit dem Karottenkuchen, am besten beides bestellen und verkosten.

UMBRÜGGLER ALM

Ab auf die Umbrüggler Alm – endlich sind wir in meinem Element angekommen: der Natur. Die stadtnahe Alm ist zwar nur 30 bis 45 Minuten zu Fuß entfernt, doch aufgrund des Zeitmangels und des Equipments fahren wir ausnahmsweise bis zur Alm für den Dreh. Die letzten Meter gehen wir zu Fuß – und dann wartet auch schon ein herrlicher Tisch mit Köstlichkeiten auf uns: Big Bone Rippchen, frisches Gemüse, Kaspressknödel mit Salat, Brotsuppe (große Empfehlung!) und zum Abschluss noch ein Scheiterhaufen. Gut, dass es nach dem Abschluss für heute nur noch bergab geht. Mein Tipp: Die Kaspressknödel auf der Umbrüggler Alm sind grün. Kein Scherz! Hier wird Petersilie dem Teig beigemengt. Ob sie deswegen so gut schmecken?

FUTTERKUTTER

Natürlich darf auch der Futterkutter nicht fehlen, wenn es um gute Küche und Innsbruck geht. In der Küche legt Björn auch gleich selbst Hand an und fachsimpelt mit Georg über die besten Zutaten. Hauptsache die Suppen sind heiß – heute haben wir wieder schlechtes Wetter und es schüttet mittags wie aus Kübeln. Aber die Futterkutter Community ist treu und holt sich auch bei nassen Konditionen ihre Portionen am Franziskanerplatz ab.

Den Abschluss drehen wir am höchsten Stock der Rathausgalerien – im 360 Grad ist es uns leider zu voll. Für alle, die untertags nach Innsbruck kommen oder bei wärmeren Wetter: Hier kann man wunderbar einen Kaffee oder ein Glas Wein trinken und die Aussicht genießen.

Ein paar Abschiedsworte noch und der lange dritte Tag hat ein Ende gefunden. Darauf stoßen wir an, Prost! Was für eine Erfahrung und welch stressiges Leben dieses Film-Business.

Das Ergebnis der Drehtage gibt’s am Freitag, den 13. November 2020 im WDR von 18:15 bis 18:45 Uhr zu sehen – ich bin gespannt!

 

Fotos © Carsten Frank und Lea Hajner  

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