Die Herz-Jesu-Feuer - Berge in Flammen
Ort: in allen Orten Tirols; Zeit: am 3. Sonntag nach Pfingsten
Es ist der höchste Feiertag in Tirol, um die Zeit herum, wenn der längste Tag auf die kürzeste Nacht trifft. Denn dann brennen in Tirol Bergfeuer als Erinnerung an die ruhmreiche Zeit der Tiroler Schützen. Das uralte ‚Sonnwendfeuer‘ wird also um einen neuzeitlichen Mythos ergänzt.
1796 wurde das Land urplötzlich in die napoleonischen Kriege verwickelt, 7.000 wehrfähige Männer wurden in aller Eile militärisch geschult. Um sicher zu gehen, die Franzosen zu schlagen, wurde göttlicher Beistand beschlossen: Die Tiroler Schützen legten das Gelöbnis ab, das Land dem ‚Heiligsten Herzen Jesu‘ anzuvertrauen. Als die Tiroler 1809 dann die Franzosen am Berg Isel besiegten, wurde der Herz-Jesu-Sonntag zu einem ‚hohen Feiertag‘. Und der wird am Vorabend, also am Samstag, mit Bergfeuern eingeleitet. Meist wird christliche Ikonografie in die Berghänge ‚gebrannt‘, wie Kreuze, INRI und eben das Herz Jesu.