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Innsbruck zu entdecken ist eine spannende Sache! Die Innsbruck Card ist dabei ein praktisches und lohnendes Hilfsmittel.

Während das Angebot anderer Städtekarten in diversen Großstädten oft sehr unübersichtlich ist, man manchmal sogar Vergleichsplattformen für verschiedene City Passes derselben Stadt benötigt, ist es bei der Innsbruck Card ganz einfach: „All inclusive – and the city is yours!“

Alles dabei

Hier ist wirklich alles inklusive: Mit der Innsbruck Card erhält man freien Zutritt zu mehr als 22 Attraktionen, Fahrten mit ausgewählten Bergbahnen, den öffentlichen Verkehrsmitteln sowie dem Sightseer-Bus und einiges mehr.
Die Städtekarte für Innsbruck gibt es für 24, 48 oder 72 Stunden, und sie rentiert sich vor allem dann, wenn man eine Bergfahrt unternimmt. Die Innsbruck Card ist online, in den Tourismus Informationen und in vielen Hotels erhältlich.

Als Stadtführerin kann ich die Innsbruck Card sehr empfehlen. In diesem Beitrag liste ich meine schönsten, mit der Innsbruck Card kostenlosen Sehenswürdigkeiten auf. Los geht’s!

Zuerst: Überblick verschaffen

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es beim ersten Besuch in einer Stadt zuerst sinnvoll ist, sich einen Überblick zu verschaffen. Damit man sich nicht zu sehr anstrengen oder zu viel nachlesen muss, kann man sich mit der Innsbruck Card bequem in den Sightseer-Bus setzen oder an der Welcome Tour, einer Altstadtführung auf Deutsch (im Sommer auch auf Englisch), teilnehmen.

Die Route des Hop-on-Hop-off-Busses führt durch die Stadt und zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Perfekt, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen. Interessantes erfährt man zudem von einem Audioguide auf acht Sprachen, dabei gibt es für Kinder eine eigene Version. > Informationen und Fahrplan
Neben dem Sightseer sind auch alle anderen Linien der Innsbrucker Verkehrsbetriebe (IVB) bei der Innsbruck Card inkludiert. > Informationen, Routen- und Fahrpläne

Die historische Altstadt erkundet man am besten zusammen mit einem professionellen Guide bei der Welcome Tour. Bei diesem Stadtspaziergang wird nicht nur auf die Geschichte Innsbrucks eingegangen, sondern es werden auch aktuelle Informationen und unterhaltsame Anekdoten weitergegeben. Der Treffpunkt ist in der Innsbruck Information (Burggraben 3). > Weitere Informationen

Rundumblick vom Stadtturm

Apropos Überblick: Die Aussichtsplattform des Stadtturms bietet mitten in der Altstadt einen wunderbaren Rundumblick, um sich zu orientieren. Über 133 Stufen gelangt man auf 31 Meter Höhe. Neben den engen Gassen und diversen Sehenswürdigkeiten sind von dort auch der Inn und die umliegenden Berge zu sehen.
Im Mittelalter warnte der Turmwächter vom Stadtturm aus die Bürger vor Feuer und anderen Gefahren. Das Stadtgefängnis war damals in den unteren Stockwerken des Turms untergebracht. > Informationen und Öffnungszeiten

Ein goldenes Wahrzeichen

Vom Stadtturm aus sind es nur ein paar Schritte bis zum Goldenen Dachl. Der Prunkerker mit dem Goldenen Dachl aus dem Jahr 1500 ist das historische Wahrzeichen der Stadt Innsbruck und geht auf Kaiser Maximilian I. zurück. Er war ein bedeutender Herrscher, der das Habsburgerreich maßgeblich vergrößerte. Innsbruck war eine seiner liebsten Residenzen, daran erinnert unter anderem das Goldene Dachl.
Das Dachl besteht aus 2.657 Kupferschindeln, die feuervergoldet sind. Es ist tatsächlich echtes Gold, das wir hier sehen. Auch der Erker an sich ist reich mit Fresken und Reliefs verziert. Da die Originalreliefs aus dem empfindlichen Sandstein bestehen, sind sie im Museum Goldenes Dachl untergebracht.
Ein Besuch des kleinen Museums lohnt sich allein wegen der Reliefs. Es ist ein besonderes Erlebnis, diese von ganz nah zu sehen. Die berühmte Loggia ist Teil des Museums, darf aber nicht betreten werden. Den Ausblick kann man trotzdem genießen, zudem sind Spiegel geschickt so platziert, dass die Fresken und die gesamte Loggia eingesehen werden können. > Informationen und Öffnungszeiten

Das Juwel der Alpen

Man vergisst leicht, dass die Bergkulisse der Nordkette eigentlich Innsbrucks größte Sehenswürdigkeit ist. Auch für eine Alpenstadt ist es etwas Besonderes, dass die Berge so unglaublich nahe sind wie hier.

Die Fahrt mit den Innsbrucker Nordkettenbahnen ist mit der Innsbruck Card ein Muss. Nur wenn Wolken die Aussicht zu sehr ruinieren, lohnt sich der Ausflug nicht. Die Fahrt in drei Sektionen ist auch eine Fahrt durch die Geschichte der Alpinarchitektur. Man startet zentral beim Congress Innsbruck mit der 2007 eröffneten Hungerburgbahn, einer Standseilbahn. Die Stationsbauten der international bekannten Architektin Zaha Hadid gehören zu den schönsten Beispielen moderner Architektur in Innsbruck. Der Ausblick von der Hungerburg ist bereits ein Highlight, das mit jedem weiteren Höhenmeter getoppt wird.

Von dort geht es mit zwei Seilbahnen weiter den Berg hinauf. Die erste Seilbahn an dieser Stelle wurde 1928 eröffnet. Die Stationsgebäude von Franz Baumann sind original erhalten und stehen unter Denkmalschutz. Die Seilbahntechnik ist natürlich neu.
Erreicht man die Seegrube, stellt sich schon ein alpines Gefühl ein. Man überblickt weit die Stadt und die Berge Richtung Süden. Hier sollte man auf keinen Fall stoppen, sondern auch die letzte Etappe antreten!

Das Hafelekar liegt auf über 2.300 Metern Höhe und ist zu Recht „Top of Innsbruck“. Jetzt ist man im Hochgebirge angekommen. Der Blick auf Innsbruck und Richtung Süden wird nur vom Blick Richtung Norden in den Naturpark Karwendel übertroffen. Dem Gelände entsprechend, ist auf passendes Schuhwerk und gute Ausrüstung zu achten. > Informationen, Webcams und Betriebszeiten

Die Tiere der Alpen im Alpenzoo

Eine Station der Hungerburgbahn liegt direkt beim Alpenzoo, auch die Buslinie W führt dorthin. Ein Zwischenstopp lohnt sich auf jeden Fall – besonders (aber nicht nur) für Familien. In Europas höchstgelegenem Zoo leben 2.000 Tiere und 150 Arten, die in den Alpen heimisch sind oder waren. Dazu gehören Steinböcke, Braunbären, Wölfe, Luchse, Elche, Fischotter, Steinadler, Bartgeier und viele mehr. > Informationen und Öffnungszeiten

Tirols Heldenkirche

Tirols größten Kunstschatz, wichtige Grabmäler, eine Silberne Kapelle und die wertvolle Ebert-Orgel aus der Renaissancezeit gibt es in der Hofkirche zu entdecken. Zur Einstimmung auf den Besuch in der Hofkirche gibt es eine Multimediashow, die in mehreren Sprachen verfügbar ist. 

Das beeindruckendste Grabmal der Hofkirche ist jedoch leer: Das Grabdenkmal von Kaiser Maximilian I. besteht aus einem kunstvoll verzierten Hochgrab und einer Totenwache mit 28 überlebensgroßen Bronzefiguren. Das Denkmal wurde von den besten Künstlern der damaligen Zeit geschaffen und ist ein Meisterwerk der Hochrenaissance.
Zu den weiteren Grabmälern zählen die einiger berühmter Tiroler Freiheitskämpfer, darunter Andreas Hofer, oder die Gräber von Erzherzog Ferdinand II. und seiner Frau Philippine Welser.

Die Hofkirche gehört zu den Tiroler Landesmuseen, so auch das Tiroler Volkskunstmuseum, das direkt nebenan liegt und bei der Innsbruck Card natürlich inkludiert ist. > Informationen und Öffnungszeiten

Kaiserlicher Prunk

Die Kaiserliche Hofburg schließt direkt an die Hofkirche an. Sie entstand als Residenz für die Habsburger, die im 15. Jahrhundert nach Innsbruck kamen. Schnell war die Burg so groß wie heute, doch vom alten Schloss ist schon lange nichts mehr zu sehen. Im 18. Jahrhundert wurde die Hofburg unter Maria Theresia komplett umgestaltet, sodass sie heute als Barockschloss erstrahlt.
Die Heirat von Maria Theresias Sohn Leopold mit der spanischen Prinzessin Maria Ludovica lieferte den Anstoß zur Neugestaltung der Burg und wurde im Sommer 1765 groß und 14 Tage lang gefeiert. Der plötzliche Tod des Kaisers Franz Stephan I., Vater des Bräutigams und Mann von Maria Theresia, setzte den Feierlichkeiten jedoch ein jähes Ende.

Mehr zu dieser spannenden Geschichte entdeckt man in den Prunkräumen im zweiten Stock der Hofburg. Besonders sehenswert ist der Riesensaal, der als einer der schönsten Barocksäle im Norden der Alpen gilt.
Im selben Stockwerk liegen die Kaiserappartements, die für die berühmte Kaiserin Sisi eingerichtet wurden.

Die Dauerausstellung Maximilian1 zum Leben und zur Zeit von Kaiser Maximilian I. hat im ersten Stock der Hofburg eine passende Kulisse gefunden. Die Ausstellung greift spannende Themen auf und vermittelt diese mithilfe verschiedenster Medien. > Informationen und Öffnungszeiten

Eine Perle moderner Architektur

Die Bergisel-Sprungschanze ist seit 2002 ein modernes Wahrzeichen und gleichzeitig ein Symbol für Innsbruck als Sportstadt. Die Sprungschanze der Architektin Zaha Hadid thront im Süden der Stadt und ist auch nachts farblich beleuchtet ein Hingucker.

Am Bergisel werden seit 1927 Skisprungwettbewerbe durchgeführt, und seit 1953 ist Innsbruck eine Station der Vierschanzentournee. Jedes Jahr lockt das Bergiselspringen am 4. Januar die besten Springer und über 20.000 Zuschauer an. Im Sommer dient die Anlage als Trainingsstätte für internationale Skisprungmannschaften. Die Chance, Trainingssprünge auf Matten zu sehen, ist zu dieser Zeit am größten.

Mit zwei Aufzügen erreichen Besucher den Sprungturm mit Aussichtsterrasse und dem Restaurant Bergisel Sky. In der kesselförmigen Arena haben in knapp hundert Jahren nicht nur Sportevents, sondern auch Konzerte und sogar eine Papstmesse vor 60.000 Gläubigen (Johannes Paul II., 1988) stattgefunden.
Auch den Ausblick der Skispringer kann man als Besucher hautnah erleben. Dieser Ausblick ist berühmt-berüchtigt, denn die Sportler blicken direkt auf einen Friedhof.

Mit der Innsbruck Card gelangt man am besten mit dem Sightseer-Bus zum Bergisel, diese Fahrt ist auch inklusive. > Informationen und Öffnungszeiten

Ein Museum am Berg der Freiheitskämpfe

Abseits des Sports ist der Bergisel ein geschichtsträchtiger Ort. Hier fanden 1809 die entscheidenden Schlachten der Tiroler Freiheitskämpfe gegen Napoleons Truppen statt. Daran erinnert neben einem großen Andreas-Hofer-Denkmal das Riesenrundgemälde im Tirol Panorama. Auf unglaublichen 1.000 Quadratmetern Leinwandfläche sind die Kampfszenen beeindruckend dargestellt. Das Museum bietet drumherum ein spannendes Erlebnis für alle Sinne. > Informationen und Öffnungszeiten

Kostbare Sammlungen im Märchenschloss

Wie im Märchen liegt Schloss Ambras in einem wunderschönen Park oberhalb von Innsbruck. Man erreicht es mit der Innsbruck Card am bequemsten mit dem ebenfalls inkludierten Sightseer-Bus.
Das Renaissanceschloss geht auf Erzherzog Ferdinand II. (1529–1595) zurück und verfügt über umfangreiche Rüst-, Kunst- und Wunderkammern. Die Ambraser Sammlungen gelten als das älteste erhalten gebliebene Museum Mitteleuropas.

Ferdinand sammelte neben Rüstungen nicht nur Kunstvolles aus besonderen Materialien, sondern auch Kuriositäten jeder Art. Er legte zudem den Grundstock für die Porträtgalerie, zu der einige hochkarätige Bilder gehören. All das gibt es hier zu entdecken! Hinzu kommen wechselnde Sonderausstellungen zu verschiedenen Themen. Es gibt ein vielseitiges Führungsprogramm mit beispielsweise Highlightführungen oder Führungen für Kinder.
Ein Juwel im Hochschloss ist der Spanische Saal, der neben farbenprächtigen Malereien über eine wunderschöne Holzdecke aus der Renaissancezeit verfügt.

Für einen Besuch in Schloss Ambras sollte man ausreichend Zeit mitbringen und einen Spaziergang im Schlossgarten miteinplanen. Die frei herumlaufenden Pfaue gehören zum Schloss-Ambras-Erlebnis dazu. > Informationen, Führungsprogramm und Öffnungszeiten

... Und so vieles mehr

Das sind also meine Empfehlungen als Stadtführerin. Die Tipps sind – zugegeben – meistens aus historischer Sicht interessant. Doch im Grunde ist es die Vielseitigkeit, die Innsbruck ausmacht: Deshalb sind bei den Empfehlungen auch Bergerlebnis, Sport und Architektur dabei.

Die Liste der weiteren Attraktionen, die man mit der Innsbruck Card besuchen kann, ist lang. Letztendlich hängt es von persönlichen Interessen, der verfügbaren Zeit und den äußeren Umständen, wie zum Beispiel dem Wetter, ab, was noch mit ins Programm könnte. Und wenn sich etwas nicht ausgehen sollte, ist es doch immer schön, einen Grund zu haben, hierher zurückzukehren. Zur Sicherheit nenne ich einige (ohne Anspruch auf Vollständigkeit): Patscherkofelbahn, Swarovski Kristallwelten, Audioversum, Zeughaus, Glockenmuseum & Glockengießerei Grassmayr und vieles mehr.

Titelbild: © Lea Hajner

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