Christian Vorhofer für IBK Tourismus

Wer von Nord nach Süd fährt – oder umgekehrt – muss an Innsbruck vorbei. So will es der ewige Fels: Das Städtchen liegt, idyllisch eingeknautscht und malerisch durch den Inn geteilt, mittig zwischen den Bergketten. Ob nun die Tiroler so freundlich waren oder doch die Nachbarn so nett, das weiß man heute nicht mehr. Jedenfalls hat man oben und unten panoramareiche Passstraßen durch die Alpen gewalzt, damit man sich in der Mitte besser treffen kann. So glänzt Innsbruck nicht nur als beliebtes Ausflugsziel von allen Seiten, sondern eben auch als reisestrategischer Seitensprung. Darum für Durchreisende und alle, die es noch werden wollen: Warum das Stehenbleiben und Verweilen diesmal nicht "Stau", sondern einfach "Innsbruck" heißen sollte.

Urlaub fängt schon unterwegs an

Urlaub fängt schon unterwegs an. Zumindest im Märchen. Wo sich das urbane Innsbruck verführerisch zwischen den alpinen Berggipfeln räkelt, verdient sich diese Erzählung allerdings auch das nötige Quäntchen Wahrheit. Einfach kurz die nagelneu gepflasterte Altstadt genießen und nur eine Gondel weiter schon vom höchsten Gipfel über Innsbruck blicken. Abschließend ein kleines kulinarisches Stelldichein im kunterbunten Wilten, dem aktuell angesagtesten Szene-Stadtteil. Direkt dort liegt dann auch gleich die Auffahrt Richtung Brenner, neben der Schanze am Bergisel also auch die Startrampe in den sonnigen Süden – hier bitte nur die richtige Abzweigung nehmen. Oder eben gleich den Urlaub einläuten (siehe Glockengießerei Grassmayr) und einzwei Nächte dableiben. Genau dafür hat die städtische Erlebnisabteilung unlängst sogar einige handverlesene Empfehlungen kuratiert.

Leichter Reisen

Aus mühsam mach erholsam: Innsbruck spielt als saloppe Rast- und Labstation für den Zwischenstopp ja wirklich alle Stückerln. Erstmal das Auto loswerden, dann ein kleiner Sidestep in die Innsbruck Info für die Innsbruck Card (wahlweise 24, 48 oder 72 Stunden) und die Sightseeing- und Event-Empfehlungen des Tages. Wer bei einem der hunderten Partnerbetriebe nächtigt, bekommt die Welcome Card (a.k.a. Gästekarte mit zahlreichen Inklusivleistungen wie Öffis und Ermäßigungen) übrigens komplett kostenlos! Die inkludierten Erlebnisse sind zweckdienlich so gestaffelt, dass sie zur Aufenthaltsdauer passen – ab zwei Nächten gibt’s etwa geführte Wander- und E-Biketouren sowie nebst Öffis auch ein Stadtrad (leihweise) for free. Ab drei Nächten sind on top ein Promenadenkonzert und vier Bergbahnen kostenlos.

Alles geht

Beine vertreten bietet Tirol bekanntlich von Faultier bis weit Fortgeschritten. Für versierte Flaneure bietet sich einer von sieben süßen Stadt-Spaziergängen oder eine begleitete Stadtführung an, die gibt’s da neuerdings auch abends  (und mit Innsbruck Card ebenfalls kostenlos). Alternativ eine Gondel auf den nächsten Hausberg (Achtung, weil Innsbruck hat gleich zwei: Patscherkofel im Süden und Hafelekar im Norden, Peak-to-Peak: Buslinie J). Aber selbst auf ausgedehnteren Hochtouren gibt’s auf Wunsch fachkundige Begleitung - ich habe mich da dereinst etwa mal ins sakrisch schöne Sellraintal und auf den Fotscher Windegg verführen lassen. Und träume bis heute davon.

Ein anderer Tipp führt aufs stille Mieminger Plateau, wo man sich auch ganz ungeniert im Golfen versuchen kann. Ein weiteres Wunder ist weiter östlich in Wattens zu finden, wo ein funkelnder Riese in der Wiese schläft und nicht nur Kinder gern verzaubert. Für den spontanen Alpenquickie zwischen fünf Almen gehen wir Locals von der Stadt direkt auf die Nordkette. Dafür einfach den Schildern oder Einheimischen folgen – unterwegs Wasserflasche füllen  nicht vergessen! Wer dem Tiroler Naturidyll ganz grundsätzlich näher sein will, ist sonst mit einem der entzückenden Campingplätze im Umland der Stadt (etwa am Natterer See) bestens beraten.

Tirol auf dem Teller

Bewegung macht natürlich hungrig, auch hier dürfen ein paar feine Empfehlungen nicht fehlen: Wer sich etwa von unserem Podcast inspirieren lässt und die Schwarzfischer in Stams besucht, sollte sich im Stift unbedingt um ein Schnapserl samt Segen bemühen (sagt’s dem Pater Lukas liebe Grüße), in der Orangerie gleich nebenan wird feine Klosterkulinarik serviert. Ähnlich traditionsreich kocht auch die urige Buzihütte in Innsbruck und belohnt jeden Besuch auch gleich mit einem aussichtsreichen Spaziergang über die Höttinger Panoramawege.

Auf der anderen Talseite liegt am Lanser See das Kulinarium Koi Bar, wo man an Wochenenden mit ausgefuchster Fusion-Cuisine samt Abkühlung zu verzaubern weiß. Für einen Ausflug in die Tiroler Knödelkultur hat sich die Laura unlängst schlau gemacht, die besten Schnitzel serviert der Burenwirt und die Wilderin verwöhnt Gourmets direkt in der Altstadt. Für Dolce Vita empfiehlt sich hingegen das Due Sicilie in der Höttinger Gasse, Aperitivo Italiano gibt’s im La Cantina am Sparkassenplatz. Sonst einfach Sundowner mit Stadtblick im Café 360 am Rooftop der Rathausgalerien oder konsumfrei im Kulturcafè Treibhaus sowie entlang der Innpromende.

Auf Wiederschaun

Als Abschiedsfloskel ebenso gebräuchlich: Servus. Bevor man sich aber wieder dem Fahrvergnügen Richtung Süden (oder rückwärts) widmet, bitte das Erinnerungsfoto nicht vergessen. So schön glaubt dir daheim ja sonst keiner. Eine Liste der schönsten Spots hat Meisterfotograf Danijel gesammelt und mindestens einer liegt auch fast immer irgendwo am Weg. Zum Stehenbleiben, kurz Verweilen, leise Servus sagen und laut Auf Wiederschaun (österreichisch für "Auf Wiedersehen"). Weil: Spätestens am Rückweg kommt man an Innsbruck ja wieder nicht vorbei. So will es der ewige Fels. In diesem Sinne: Servus und bis bald auf einen Zwischenstopp in Innsbruck!

Fotos: Das Titelbild hat Christian Vorhofer für Innsbruck Tourismus geschossen.

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